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Allgemein

Richtig lüften im Sommer

Von Willi Wescoli
17 August 2020
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Egal ob Winter oder Sommer, in Innenräumen muss regelmässig gelüftet werden, um einen Austausch der Luft sicherzustellen. Ansonsten sinken der Sauerstoffgehalt und die Luftqualität verschlechtert sich. Auch sammelt sich sonst Feuchtigkeit vom Duschen, Kochen oder auch einfach durch das Atmen im Raum, welche regelmässig abgeführt werden sollte. Wird nicht richtig gelüftet, steigt die Gefahr von Schimmel.

Tipp: Was eigentlich gute Raumluft ist, können Sie hier nachlesen.

Lüften, wenn es draussen kühl ist

Im Gegensatz zum Winter sind die Aussentemperaturen im Sommer höher als in den Innenräumen. Gleichzeitig kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Öffnet man also im Sommer tagsüber das Fenster, gelangt warme Luft in die Wohnräume und die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung oder im Haus steigt, weil die warme Aussenluft auf die kühlere Innenluft stösst.

Lüften sollte man im Sommer darum immer dann, wenn die Temperatur draussen geringer und damit trockener ist, als die Luft drinnen. Dafür eignen sich der späte Abend, sobald die Sonne untergegangen ist, die Nacht und die frühen Morgenstunden. Lüften heisst in diesem Fall Querlüften. Sich gegenüberliegende Fenster weit öffnen und für Durchzug sorgen, um den Luftaustausch möglichst effektiv zu gestalten. Die Fenster nur kippen ist dabei nicht ausreichend.

Tagsüber Fenster zu

Nach dem letzten Lüften in den kühlen Morgenstunden, sollten die Fenster nicht in der Kippstellung gelassen, sondern dich verschlossen werden. Ansonsten dringt die schwülwarme Aussenluft unkontrolliert ins Haus ein und erwärmt so die Innenluft und erhöht wiederum die Luftfeuchtigkeit.

Damit sich die Räume weniger aufheizen, sollten auch die Rollläden oder Fensterläden tagsüber bei starker Sonneneinstrahlung geschlossen werden. 

Das optimale Raumklima

 

Beim optimalen Raumklima handelt es sich um den klimatischen Zustand des Raumes, in dem wir uns aufhalten. Das beinhaltet die Raumtemperatur und in Abhängigkeit dazu die Luftfeuchtigkeit. Temperaturschwankungen nehmen wir sofort war, eine zu hohe oder zu tiefe Feuchtigkeit dafür nicht sofort. Trotzdem beeinflusst es unsere Gesundheit und sollte entsprechend beachtet werden. Wir empfehlen darum einen Hygrometer zur Messung der Feuchtigkeit in der Luft.

Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft, ist die Luftfeuchtigkeit im Sommer jeweils höher als bei Minusgraden im Winter. In der nachfolgenden Tabelle haben wir Ihnen die Richtwerte der Luftfeuchtigkeit in den unterschiedlichen Räumen zusammengestellt. Für ein optimales Raumklima zu jeder Jahreszeit sollten Sie sich an den Richtwerten der Luftfeuchtigkeit orientieren und entsprechend Ihr Lüftungsverhalten anpassen.  

 zu niedrigidealim Sommerzu hoch
Wohnraum< 39%40 - 60%55 - 60%> 60%
Arbeitsraum< 39%40 - 60%55 - 60%> 60%
Schlafzimmer< 39%40 - 60%55 - 60%> 60%
Bad< 49%50 - 70%65 - 70%> 70%
Küche< 49%50 - 60%58 - 60%> 60%
Keller< 49%50 - 65%60 - 65%> 65%

Mit Wohnraum sind Räume wie das Wohnzimmer, Gästezimmer und Esszimmer gemeint. Auch andere Räume, in denen Sie sich tagsüber entspannt aufhalten, gehören dazu. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40 bis 60%. Ähnlich ist es mit dem Arbeitsraum, in dem Sie eine hauptsächlich sitzende Tätigkeit ausüben und dem Schlafzimmer.
In der Küche und im Bad darf die Luftfeuchtigkeit etwas höher liegen. Die Obergrenze von 70% im Bad ist aber durch Duschen oder Kochen und Spülen in der Küche schnell überstiegen.

Ist die Luftfeuchtigkeit auf Dauer zu niedrig, kann das die Schleimhäute reizen, die Augen tränen lassen und zu Atemschwierigkeiten führen. Ist die Luftfeuchtigkeit hingegen auf Dauer zu hoch, besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Diese gefährdet die Gesundheit und die Bausubstanz.

Sonderfall Keller und Dachgeschoss

Kellerräume sind aufgrund ihrer unterirdischen Aussenmauern kühler, als Zimmer, die über der Erde liegen. Die Raumluftfeuchte ist in diesen Räumen oft ebenfalls höher, darum sollten sie im Sommer erst in der zweiten Hälfe der Nacht oder in den frühen Morgenstunden gelüftet werden, wenn die Aussenluft deutlich kühler und trockener ist. 

Dachwohnungen oder Zimmer im ausgebauten Estrich sind im Gegensatz zum Keller deutlich wärmer und die Luftfeuchtigkeit üblicherweise tiefer. Da sich diese Räume tagsüber schnell und stark aufheizen, sollten die Fenster möglichst die ganze Nacht geöffnet sein, um einen kompletten Luftaustausch zu erreichen. Aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit kann es auch angebracht sein, tagsüber kurz zu lüften.  

Richtig lüften im Sommer nochmals zusammengefasst

  • Tagsüber die Fenster schliessen. Keine gekippten Fenster.
  • Bei starker Sonneneinstrahlung für Beschattung der Fenster sorgen (Fensterläden schliessen, Rollos herunterlassen). 
  • Erst nach Sonnenuntergang oder sogar erst nachts lüften.
  • Nicht lüften, wenn die Aussentemperatur höher als die Innentemperatur ist.
  • Querlüften. Gegenüberliegende Fenster ganz öffnen und für Durchzug sorgen.
  • Raumluftfeuchte beachten. Wenn die Feuchtigkeit zu niedrig ist (z.B. Dachgeschoss) tagsüber kurz lüften. Wenn die Feuchtigkeit zu hoch ist, erst in der zweiten Hälfte der Nacht lüften, wenn die Aussentemperatur deutlich kühler ist (z.B. Keller).

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Der Autor

Willi Wescoli

Willi Wescoli ist langjähriger Mitarbeiter der WESCO AG und unterstützt das Team tatkräftig als Experte bei allerlei Lüftungsfragen. Die grosse Ähnlichkeit seines Namens mit dem der Firma ist purer Zufall. Recherchen innerhalb des Familienstammbaumes haben ergeben, dass weder mütterlicher- noch väterlicherseits eine Verwandtschaft besteht.

2 Kommentare

Willi Wescoli15.01.2024 09:12

Guten Tag Herr Schuster

Vielen Dank für Ihre Reaktion auf unseren Ratgeber Artikel. Ihr Feedback freut uns.

Beste Grüsse
Willi Wescoli


marco schuster10.01.2024 19:18

Vielen Dank für die nützlichen Tipps zum richtigen Lüften im Sommer! Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen im Auge zu behalten, und Ihre Ratschläge werden sicherlich dazu beitragen, ein angenehmes Raumklima aufrechtzuerhalten.


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