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Stefan Ambrozus über die neuen Downline Kochfeldabzüge

  • 11.08.2025

 

Was braucht es, um ein erfolgreiches Produkt gestalterisch und technisch weiterzuentwickeln? Stefan Ambrozus gibt Einblick in die Entstehung der neuen Downline Serie und spricht über Haltung, Herausforderungen und darüber, was gutes Küchendesign wirklich ausmacht.

Stefan, schön dass du dir Zeit nimmst. Magst du dich kurz vorstellen: Wer bist du, was ist dein beruflicher Hintergrund?  

Ich bin Produktdesigner, habe in Essen studiert, eine Hochschule mit starkem technischen Fokus, was mir sehr entsprach. Ich wollte nie künstlerisch gestalten, sondern funktionale Produkte für konkrete Anwendungen entwickeln. Seit dem Studium arbeite ich selbständig. Studio Ambrozus ist ein reines Produktdesign Büro mit Fokus auf Serienprodukte und technologische Umsetzung. Die Küche begleitet mich schon seit meinen ersten Projekten, insbesondere der Bereich der Kochfeldabzüge.  

Was reizt dich besonders an Designprojekten im Küchenbereich?  

Es ist ein spannender, wandelbarer Raum - sozialer Mittelpunkt, technisch anspruchsvoll, gestalterisch vielfältig. Materialien, Anforderungen und Kontexte ändern sich ständig. Genau das macht die Aufgabe interessant. Man denkt, es sei schon alles erfunden, aber das stimmt nie.  

Was war der ursprüngliche Auslöser für das Redesign der Downline Serie?  

Die Downline war seit ihrem Launch vor rund sieben Jahren ein sehr erfolgreiches Produkt. Mit der Zeit verändern sich aber die Anforderungen an ein Küchengerät, sowohl funktional als auch gestalterisch. Für uns war klar: Wenn sich der Küchenraum weiterentwickelt, muss sich auch ein starkes Produkt wie die Downline mitentwickeln. Ziel war es, die Identität zu bewahren und gleichzeitig den nächsten Schritt zu gehen.   

Warum habt ihr euch für einen quadratischen Abzug entschieden?  

Die Form ist mehr als nur eine ästhetische Entscheidung. Für uns war es zentral, die Wiedererkennbarkeit der Downline am Markt zu gewährleisten. Das ursprüngliche Motiv, das Rechteck mit abgerundeten Ecken, wurde konsequent weiterentwickelt. Rechteck und Geradlinigkeit greifen bewusst die formale Sprache moderner Küchengestaltung auf und stärken die visuelle Identität der Serie.  

 

 

Gab es konkrete Herausforderungen im Entwicklungsprozess?  

Ein zentrales Bedürfnis war ganz klar, die gestiegenen Erwartungen an Leistung, Bedienkomfort und Integration nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen. Eine der grössten Herausforderungen dabei war, den Ansaugbereich kompakter zu gestalten, denn das berbel Prinzip benötigt im Vergleich zu konventionellen Systemen deutlich mehr Raum. Hier stiessen wir an technische Grenzen, die wir gemeinsam mit der Entwicklung schrittweise behoben haben.  

Welche Designziele wurden zu Beginn definiert?  

Die Downline sollte klar erkennbar bleiben, aber gestalterisch und technisch auf das nächste Level gehoben werden. Wir wollten maximale Klarheit und maximalen Nutzen vereinen, ohne dass das Produkt dominant wirkt.  

Wie vereint die neue Downline Generation Funktionalität und Ästhetik?  

Über klare Gestaltung und durchdachte Nutzerführung. Die vollflächige Bedruckung der Kochzonen schafft Ruhe im Bild und schützt die Oberfläche. Die Bedienlogik wurde neu gedacht - Primärfunktionen im Fokus, alles andere tritt zurück. Und der neue Ansaugbereich bringt Technik und Design zusammen: Die Lamellen zitieren das vertraute Motiv der vorherigen Downline und ermöglichen zugleich eine leistungsstarke, zyklonartige Wrasenerfassung.  

 

 

Welche Rolle spielt die Integration in verschiedene Küchenstile?  

Eine zentrale. Das Design ist bewusst zurückhaltend, um sich harmonisch in moderne wie klassische Küchen einzufügen. Die Downline soll funktionieren, ohne zu dominieren.  

Dein Studio steht für Reduktion und Klarheit. Wie zeigt sich das bei der Downline Serie?  

Der Reiz am Kochfeldabzug liegt genau darin, dass er fast unsichtbar ist – hochfunktional, aber extrem integrativ. Wenn ein Produkt inhaltlich stark ist, braucht es keine zusätzlichen Effekte. Dann spricht es für sich.  

Was bedeutet “zurückhaltendes Design” für dich?  

Respekt vor dem Raum. Die Küche ist Ausdruck von Persönlichkeit. Ein Gerät mit zurückhaltendem Design respektiert das und fügt sich ein. Es erzählt nichts Unnötiges, sondern lässt den Kontext wirken.  

Wie verläuft der Weg von der ersten Idee zum fertigen Produkt? 

Es ist ein iterativer Prozess, oft mit mehreren Entwürfen parallel. Der Dialog mit der Technik ist entscheidend. Wir challengen die Entwickler, sie uns. So entsteht Fortschritt. Bei der neuen Downline haben wir ab März 2023 die Richtung festgelegt, dann sehr eng mit der Technik zusammengearbeitet.  

Gab es einen entscheidenden Aha Moment während der Entwicklung?  

Die Gestaltung des Einströmbereichs war technisch und gestalterisch herausfordernd. Der Power Mover war ein starkes visuelles Element der vorherigen Generation, aber durch die neue Technik nicht mehr notwendig. Im Gegenteil, er hätte sogar gestört. Ihn loszulassen war ein wichtiger Entwicklungsschritt.  

Welche Materialien kamen zum Einsatz?  

Hochleistungsmaterialien, die den Bedingungen an der Kochstelle standhalten: Hitze, Feuchtigkeit, Reinigungsmittel, Abrieb. Nur so ist Langlebigkeit garantiert.  

Gab es technische Anforderungen, die das Design beeinflusst haben?  

Absolut. Die neue Luftführung und die daraus resultierende zyklonartige Erfassung hatten grossen Einfluss auf die Formgebung. Auch die kompakte Bauweise war technisch anspruchsvoll. 

 

 

Was war euch bei der Bedienlogik besonders wichtig?  

Wir haben lange daran gearbeitet, die Bedienung intuitiv und konsistent zu gestalten. Alles ist logisch aufgebaut. Wenn ich ein Modell verstehe, verstehe ich alle.  

Auch der Sound wurde neu gestaltet. Warum?  

Viele Geräte klingen unangenehm oder nervig. Wir wollten ruhige, tiefe Töne, die Funktionen dezent bestätigen. Die Töne sind selbst kreiert, so wie das gesamte Bedienerlebnis.  

Welche Planungsfreiheit bietet die Downline für Küchenstudios?  

Die geringe Einbautiefe macht vieles möglich auch Nischenlösungen, nicht nur Inselplanungen. Die zurückhaltende Gestaltung erlaubt flexible Integration in ganz unterschiedliche Raumkonzepte.  

Was sind aus deiner Sicht besonders spannende Aspekte für Küchenplaner:innen und Architekt:innen?  

Die Downline Familie erfüllt höchste Qualitätsansprüche und lässt sich dank der verschiedenen Modelle von Compact bis Infinity Pro präzise auf Kundenbedürfnisse abstimmen. Besonders spannend ist die kompromisslose Individualisierbarkeit, etwa durch die Knebelbedienung. Das neue Bedienfeld bringt zudem einen deutlichen Sprung in Sachen intuitive, zeitgemässe Steuerung.  

 

 

Welche Tipps hast du für die Präsentation beim Fachhändler?  

Optimal ist ein funktionierendes Gerät. Nur so können Klang, Bedienung und Saugleistung real erlebt werden. Es geht nicht nur um Optik, sondern um das Gefühl im Alltag.  

Hat euch Feedback aus dem Fachhandel beeinflusst?  

Ja, sehr. Der Wunsch nach klarerer Bedienstruktur oder besserer Reinigbarkeit kommt oft direkt aus den Küchenstudios. Das nehmen wir sehr ernst und lassen es in die Entwicklung einfließen.  

Welche Argumente funktionieren im Beratungsgespräch besonders gut?  

Am überzeugendsten ist die Klarheit des Produkts: Wenn Form, Funktion und Bedienung schlüssig ineinandergreifen, braucht es keine langen Erklärungen. Die Alltagstauglichkeit zeigt sich im Gebrauch. In dieser Preisklasse spielen aber auch emotionale Faktoren eine Rolle – der Moment, in dem ein Produkt begeistert. Genau diese Mischung aus Funktion, Gefühl und Individualisierung macht die Downline besonders attraktiv.  

Wohin entwickelt sich Küchendesign aus deiner Sicht?  

Im gehobenen Segment geht der Trend klar zu echten, authentischen Materialien. Sie stehen im spannenden Kontrast zur oft sehr klaren, geometrischen Formensprache. Zugleich lockern vertikale Radien die kubische Gestaltung auf, ohne die Geradlinigkeit der Küche zu verlieren.  

Welches Küchenprodukt hättest du gerne selbst erfunden?  

Die Pfeffermühle. Einfach, effizient, nützlich mit klarem Mehrwert und minimalem Reinigungsaufwand. Grossartig.  

Gibt es Designklischees, die dich nerven?  

Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass Design nur als schöne Hülle verstanden wird. Das greift zu kurz. Im Englischen trifft „design“ den Kern besser, es geht um Entwurf, Funktion, Struktur und Planung. Also um alles, was ein Produkt wirklich relevant und nützlich macht.  

Und worauf bist du besonders stolz?  

Auf die neue Downline Produktfamilie insgesamt. Ihre innere Logik, die Kombinierbarkeit, die technische Weiterentwicklung, das alles macht sie stimmig und zukunftsfähig.  

Wenn die Downline ein Mensch wäre, wie würdest du sie beschreiben?  

Wie jemand, den man auf einer Feier trifft und sofort spannend findet. Zurückhaltend, aber mit Charakter. Man will mehr erfahren.  

Vielen Dank für das Gespräch, Stefan. Wir schätzen die langjährige Zusammenarbeit mit dir und deinem Studio sehr und freuen uns, die neue Downline Serie auf den Markt zu bringen. 


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